Der verschenkte Bahnübergang in den Krautgärten
Im Jahre 2001 wurde die Tälesbahn modernisiert. Auf der ursprünglichen Bahntrasse befand sich ein Bahnübergang in den Frickenhäuser Krautgärten. Dieser Bahnübergang war nach der Erneuerung der Bahntrasse verschwunden, was bei vielen Einwohnern großes Ärgernis auslöste, denn laut Zeitungsbericht in der Nürtinger Zeitung vom 5.11.2001 haben sich 221 Bürger bei einer Anhörung in der Festhalle gegen die Aufhebung des Bahnübergangs ausgesprochen. Trotzdem wurde der Bahnübergang aufgelöst, und von einer weitern Abwägung der 221 Bürgerstimmen war im weiteren Verfahren nichts mehr zu finden. Die Bürger fühlten sich mangels Transparenz hintergangen ("Verschaukelt", "Unterlagen vorenthalten").
Es liegen mittlerweile alte Pläne vor, wonach der Bahnübergang im ursprünglichen Trassenplan bei der Anlegung der Tälesbahn im Jahre 1900 eingezeichnet ist. Auch im alten Verzeichnis der Bahnübergänge ist unter Punkt 14. der Übergang mit der Nr. 42 (Krautgärten) samt Baubeschreibung aufgeführt.
Man kann also davon ausgehen, daß der Bahnübergang rechtlichen Bestandschutz hatte. Das heißt, das von CDU und Freien Wählern dominierte Rathaus hätte auf jeden Fall ohne weiteres bei der Modernisierung auf den Erhalt des Bahnübergangs in den Krautgärten bestehen können.
Die Frage, die sich stellt, ist, warum den Bürgern diese Pläne zum richtigen Zeitpunkt nicht offengelegt wurden, zumal doch ein großes Interesse am Bahnübergang bestanden hat. Diese Pläne müssen auf dem Rathaus zu finden sein.